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Inhalt: Informationen zur Vereinsgeschichte

Club-Porträt des SRC Walldorf e.V.

(von Dieter Bock)

Nach über 40 Jahren ist die Modellsport-Szene "Slot-Racing" wieder in die Stadt Walldorf zurückgekehrt.
Der Sitz des Clubs mit seiner Rennstrecke befindet sich im 4.Stock des Gebäudes in der Impexstraße 5, neben den Geschäftsräumen des Laborbetriebes Wessling. Der Verein entstand durch Namensänderung, in Folge des Umzugs nach Walldorf. Sein Vorgänger war der SRC Rauenberg e.V., der seit 1983 existierte und in der Weinstraße 28, im badischen Nachbarort Rauenberg beheimatet war. Im Jahr 2011 musste der Club dort seine Pforten schließen, da die Immobilie, in welcher dieser seinen Vereinssitz bis zu jenem Zeitpunkt hatte, veräußert wurde. Einige Mitglieder des SRC Walldorf können mittlerweile auf eine lange Geschichte zurückblicken, in der es für sie an mehreren Orten nacheinander eine Clubheimat als Slot-Racing Modellsportler gab.

Schon der SRC Rauenberg hatte bereits eine lange Tradition. Seine Entstehungsgeschichte reicht aber noch weiter zurück. Er war hervorgegangen aus anfänglich zwei, einst ganz in der näheren Umgebung zu Rauenberg gelegenen Slot-Racing Clubs, die die ursprünglichen Wurzeln des Vereins waren.

1. Der legendäre PAC Neulussheim, der 1968 entstand - gegründet von dem Neulussheimer Slot-Racing-Begeisterten, damaligen 16-jährigen Schüler Thomas Eder. Dessen jüngerer Bruder Stefan war gleichermaßen von Anfang an mit Freude beim Slot-Racing dabei. Jene erste, aus Holz selbstgebaute Rennstrecke war im geräumigen Keller des Elternhauses der Brüder Eder (Apotheke Eder) in Neulussheim erbaut. Der berühmte Hockenheimring, zu dem Neulussheim nur einen Katzensprung entfernt liegt, hatte natürlich den "Rückenwind" bei den Anfängen mit den Slot-Modellrennwagen geliefert. Aber der Auslöser zum Selbstbau der eigenen Modellrennstrecke war ein Besuch in einem damaligen großen öffentlichen Renncenter in München. Ende 1977 musste der anfängliche Standort des Clubs im Keller des elterlichen Hauses Eder aufgegeben werden.

2. Der ursprünglich erstmals ins Leben gerufene SRC Walldorf von 1970 - damals noch nicht als eingetragener Verein -, dessen Anfänge nahezu auf den gleichen Zeitraum zurückdatieren. Hier war es - unabhängig und unbeeinflusst von den Neulussheimer Aktivitäten - der damals ebenfalls vom Slot-Racing begeisterte 16-jährige Schüler Werner Herrmann, der in einem Gebäude des väterlichen Zimmerei-Geschäftes ebenfalls aus Holz eine eigene Rennstrecke baute und mit darauf ausgetragenen Rennen die Anfänge legte zu den daraus folgenden enthusiastischen Beschäftigungen in diesem Miniatur-Motorsport. Aus der größeren Gruppe anfangs gleichgesinnter Jugendlicher um Werner Herrmann wuchs bald ein stattlicher Club heran, vor allem nachdem man 1970 eine große 8-spurige, 50 Meter lange Holz-Rennstrecke als Nachfolge-Strecke aus einem aufgelösten Nürnberger Renncenter erworben und in einem Nebenraum der Walldorfer Gaststätte "Zum Perkeo" den passenden Standort dafür gefunden hatte. Leider löste sich der Club bereits Ende 1974 wieder auf, wodurch die Walldorfer Ursprünge in der Folgezeit erst einmal in Vergessenheit gerieten.

Von 1978 bis einschließlich 1982 gab es für den Nachfolge-Club des PAC Neulussheim eine Interimsheimat in dem auch nicht allzu weit entfernten Ort Wiesental, wo die begeisterten Neulussheimer Racer ihren geliebten Modellsport weiter betreiben wollten. Es entstand der PAC Wiesental. In den dortigen Räumlichkeiten und dem vorhandenen Ambiente mussten die Komfort-Ansprüche der Clubmitglieder auf das tiefste Niveau seit Vereinsbestehen heruntergeschraubt werden, bis mit dem Umzug nach Rauenberg diesbezüglich die Entspannung kam. Einem ehemaligen Clubmitglied, der sich trotz dieser widrigen äußeren Umstände immer wieder unbeirrt - auch später in Rauenberg - tatkräftig für das Wohl und die Belange des Vereins vorbildlich einsetzte, muß posthum noch einmal Dank gesagt werden: Es ist unser ehemaliger Vereinskamerad Erhard Socke, der 1986 leider verstarb.

Unter den heutigen und ehemaligen Clubmitgliedern, die in den 70'er und 80'er Jahren in ganz Deutschland und sogar in anderen europäischen Ländern die Ortsnamen Neulussheim, Walldorf, Wiesental und schließlich Rauenberg in Slot-Racing-Kreisen bekannt machten, finden sich so berühmte Namen wie:

Dieter Hartmann, aus Hockenheim ...
u.a. vierfacher Deutscher Meister in der schnellsten Flügel-Fahrzeugklasse "Gruppe 7" von 1976 bis 1981,
3. Platz Europameisterschaft "Gruppe 7" 1977

Dirk Hochschwender, aus Ketsch ...
Deutscher Meister "Gruppe 7" 1977, Europameister "Gruppe 7" 1980 im Maßstab 1:32

Wolfgang Hartmann, aus Hockenheim ...
Deutscher Meister Tourenwagen 1980

Hans-Peter Hoffmann, aus Walldorf ...
Deutscher Vizemeister "Gruppe 7" 1981, 3. Platz in der Deutschen Meisterschaft "Gruppe 7" 1985

Der PAC Neulussheim / Wiesental bzw. der SRC Rauenberg waren zu jener Zeit regelrechte Meister-Schmieden.
Über die Jahre wandelte sich die personelle Zusammensetzung des Vereins etwas - einige gingen, andere kamen hinzu. Seit den 1990'er Jahren waren es andere Mitglieder und Fahrer, die den Club sehr erfolgreich in nationalen Meisterschaftsrennen außerhalb der club-heimatlichen Grenzen vertraten. Christian und Robert Schäfer, Dieter und Björn Bock, Peter Gomez und (wieder) Hans-Peter Hoffmann knüpften an die alten "Meisterschmiede-Zeiten" an. Sie haben durch ihre Erfolge dem Namen Rauenberg in ganz Deutschland Bekanntheit verliehen und für einen respektierten Namensklang in den deutschen Slot-Racing-Kreisen gesorgt. Der Glanz der Vergangenheit ist jetzt nach Walldorf mitgenommen worden. Für einige Mitglieder ist es gewissermaßen eine Rückkehr zu der einstigen Wurzel ihrer Slot-Racing Anfänge.

In Rauenberg wurden bis 1988 in Abständen jeweils Läufe zu Deutschen Meisterschaften für Fahrzeugklassen bis zur schnellsten Flügel-Kategorie "Gruppe 7" ausgetragen. Seit etwa 1989 werden vorwiegend nur noch club-interne Meisterschaftsrennen gefahren.